Silbermedaille

„Visionen der Landtechnik“
Der Enwurf und die Umsetzung einer Silbermedaille als Sonderprägung

Die Silbermedaille wurde 2018 anlässlich der Werkschau des Landwirtschaftlichen Museums der Stadt Ingolstadt gestaltet und von einer traditionellen Münzmanufaktur in Berlin handgeprägt. Das Motiv zeigt eine technikutopische Vision des frühen 20. Jahrhunderts.

Ein motorisierter Zeppelin zieht einen Pflug über einen Acker, im Hintergrund ergänzt durch die Darstellung einer Dorfkirche aus der Umgebung des Museums. Die Szenerie verbindet regionale Elemente mit historischen Zukunftsvorstellungen der Landwirtschaft.

Gestalterischer Ansatz

Die Bildkomposition basiert auf mehreren handgezeichneten Elementen, die zunächst auf Transparentpapier erstellt und anschließend digitalisiert wurden. Aus diesen Zeichnungen entstand in einem weiteren Schritt eine technisch verwertbare Vorlage sowie eine Simulation der fertigen Medaille. Die Gestaltung orientiert sich an der Ästhetik klassischer Kupferstiche und an den typischen Münzdesigns um 1900, wodurch ein historisch anmutendes, zugleich aber eigenständiges Erscheinungsbild entsteht.

Entwurfzeichnung

Die erste Zeichnung zeigt den ursprünglichen Entwurf der Münze. Sie entstand aus intensiven Recherchen und der Auseinandersetzung mit der historischen und gestalterischen Bedeutung der Münzprägung. Auf Papier mit Bleistift und Tintenstift umgesetzt, bildet diese Skizze die kreative Basis und visualisiert die Grundidee sowie Komposition der späteren Münze. Sie dient als Ausgangspunkt für die präzise Ausarbeitung aller Details.

Reinzeichnung für digitale Verarbeitung

Die Reinzeichnung überträgt den Entwurf auf Transparentpapier, um die einzelnen Gestaltungselemente klar und sauber darzustellen. Dieser Schritt ermöglicht das Scannen der Zeichnung, sodass die Bildbestandteile digital in Photoshop weiterbearbeitet werden können. Die Reinzeichnung stellt sicher, dass Linien, Formen und Details exakt wiedergegeben werden, was die Grundlage für die spätere digitale Modellierung der Münze bildet.

Ergänzend dazu werden auf separaten Transparentpapier kleinere Bildelemente ausgearbeitet, die später in Photoshop mit der Hauptzeichnung kombiniert werden, um den vollständigen digitalen Entwurf zu erstellen. Dieser Schritt stellt sicher, dass Linien, Formen und Details exakt wiedergegeben werden, was die Grundlage für die spätere digitale Modellierung der Münze bildet.

Digitale Umsetzung der Münze

Die digitale Münze vereint alle Elemente des Entwurfs in einer dreidimensionalen Darstellung. Sie zeigt, wie die verschiedenen Motive, Linien und Strukturen der fertigen Münze harmonisch zusammenwirken. Diese digitale Version vermittelt einen realistischen Eindruck des Endprodukts und dient als Referenz für die präzise Umsetzung bei der physischen Prägung.

Rückseite der Medaille

Die Rückseite der Medaille trägt das Museumslogo und bleibt ansonsten neutral und schlicht gestaltet. Dieses reduzierte Design ermöglicht, die Rückseite flexibel für zukünftige Entwürfe und unterschiedliche Anlässe wiederzuverwenden, ohne die Gestaltung der Vorderseite zu beeinflussen.

„Es ist wirklich etwas Besonderes eine Medaille für ein Museum zu entwerfen.
Solche Aufträge sind selten, denn meist werden nur ausgewählte Designer oder Künstler beauftragt, und die Medaillen
werden oft nur in kleinen Auflagen geprägt.

Herstellung moderner Prägestempel und Silbermünze

Die Produktion einer Münze beginnt mit der Erstellung eines Prägestempels. Anhand einer technischen Vorlage wird zunächst ein digitales 3D-Reliefmodell erstellt, das die spätere Münzoberfläche exakt definiert. Dieses Modell dient als Grundlage für die Fertigung eines Stahlstempels, der entweder CNC-gefräst oder per Lasergravur in hochgehärteten Werkzeugstahl übertragen wird. Anschließend wird der Stempel poliert, nachbearbeitet und auf die gewünschte Oberflächenwirkung abgestimmt – von feiner Mattierung bis hin zu spiegelndem Hochglanz.
Für die Münzprägung selbst werden Rohlinge aus Feinsilber zugeschnitten, geglättet und auf ein exaktes Gewicht sowie einen sauberen Rand gebracht. Unter einer stark kontrollierten Presskraft – je nach Größe oft mehrere hundert Tonnen – wird der Silberrohling schließlich zwischen Ober- und Unterstempel geprägt. Dabei entsteht das detaillierte Relief der Medaille. Abschließend können zusätzliche Schritte wie Patinierung, Politur oder Versiegelung erfolgen, um das gewünschte Erscheinungsbild und den Schutz der Oberfläche zu gewährleisten.